Donnerstag, 4. April 2013

[Rezension] Die Masken des Morpheus, Ralf Isau

Autor: Ralf Isau
Titel: Die Masken des Morpheus
Reihe: ---
Verlag: cbj Kinder- und Jugenbücher
Seitenanzahl: 544 Seiten
Empfohlenes Alter: Ab 12 Jahren
Preis: 17,99€
Erscheinungsdatum: 18. März 2013
ISBN: 978-3-570-13835-9

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London, spätes 18. Jahrhundert. Der 17-jährige Arian Pratt feiert Triumphe als Akrobat und Bauchredner beim berühmtesten zirkus Europas. Als ein gewisser Mr M. auftaucht und unbequeme Fragen stellt, holt Arian seine bewegte Vergangenheit ein. Scheinbar zufällig berühren sich die beiden - und tauschen dabei ihre Körper. Arian steckt nun im Leib des alten Mannes, während dieser in seiner Gestalt flieht. Doch Mr M. hat sich den mächtigsten Verbrecher Londons zum Todfeind gemacht. Arian könnte die Taten eines anderen büßen müssen, da er nun in dessen Körper steckt. So beginnt eine abenteuerliche Hatz, in der er zugleich Jäger und Gejagter ist. Dann findet er im Nebel der Themsestadt die schöne Mira. Sie ist ebenfalls eine Swapperin, kann also mit anderen Lebewesen den Körper tauschen. Diese Gabe ist es, die auch in Arian schlummert, und durch Mira lernt er, damit umzugehen. Gemeinsam machen sie sich auf die Jagd nach dem Seelendieb, der ein dunkles Geheimnis hütet. Ihr Gegner trägt viele Masken. Man sagt, er heiße Morpheus...



Arian Pratt -  mit seiner Puppe die Hauptattraktion in einem berühmten Zirkus - ahnt von nichts, als plötzlich ein Mann auftaucht und ihm komische Fragen stellt, über Themen, von denen eigentlich niemand weiß. Und als er sich auf einmal in dem Körper des Mannes wiederfindet, beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Hinter ihm sind Menschen her, die er gar nicht kennt und die ihn verurteilen. In der zwischenzeit hat der Mann in Arians Körper genug Zeit um über alle Berge zu sein.
Auf seiner Suche nach seinem Körper hilft ihm Mira, die auch die Körper durch bloßes berühren die Körper tauschen kann. Sie hilft ihm dabei mit so einer Gabe umzugehen und wie er sie gebrauchen kann. 


Im Jahr des Herrn 1776 war man den Anblick von Löwen in den Gassen von Bamberg nicht gewohnt.


Die Jugendbücher, die Ralf Isau vor "Die Masken des Morpheus" geschrieben hatte, finde ich unglaublich toll und ich war gespannt auf sein neustes Werk. Die Cover wirken immer sehr vielversprechend und auch dieses Mal ist es wieder wahrlich gelungen. Das Cover ist mit Einzelheiten geschmückt, die nach der Geschichte jeder anders interpretieren kann.
Zum Anfang hat man einen kleinen Einblick in die Vergangenheit und weiß somit weshalb die nachfolgende Geschichte passiert und was passiert ist. Es ist wichtig für die nachfolgende Handlung, die wie bei den anderen Jugendbüchern von Ralf Isau sehr genau einen Ablauf hat und alles sehr gut durchgedacht wurde, obwohl man es beim lesen nicht merkt. Ich ahnte bereits, dass dieses Buch auch wieder einen Punkt haben wird, an dem so manch einer verzweifeln könnte, weil es so kompliziert ist. Dieser Punkt lag dieses Mal nicht an der Handlung und den Erklärungen, sondern an den vielen Namen. Doch auch daran, dass man genau mitverfolgen musste, wer gerade mit wem den Körper tauscht, um nicht den Faden zu verlieren. Manchmal musste ich diese Textstellen zweimal lesen, weil ich so schnell drüber hinweggeflogen war, doch danach war gleich alles selbstverständlich. Um noch mal auf die vielen Namen zurück zu kommen: Am Anfang ist es noch rellativ überschaubar, doch es wird zu einer etwas heikleren Aufgabe, sich im ganzen Buch über zu merken, wer jetzt auf welcher Seite steht und was diese Person in der Vergangenheit getan hat. Trotzdem hat jede Figur einen bestimmten Platz in der Geschichte und spielt irgendeine Rolle. Sei sie noch so klein, man behält sie im Gedächnis.

Ralf Isau hat in seinem neuem Buch die Zeit in der es spielt genau anders gewählt, als im Moment alle Bücher geschrieben sind. Nämlich in der Vergangenheit. Genauer gesagt, spielt es zur Zeiten der Französischen Revolution, was für mich interessant war, da ich mir noch einiges aus dem Geschichtsunterricht gemerkt hatte und gespannt war, wie Ralf Isau es schafft mich von der Situation zu überzeugen. Tatsächlich hat er es geschafft mir diese sehr verrückte, chaotische und brutale Zeit sehr gut rüberzubringen, sodass ich mir alles sehr gut vorstellen konnte. Besonders die Anschauungsplätze in Paris mit der Gioulltine sind sehr ausführlich geschildert und man denkt, man stehe selbst dort. Es war mal wirklich erfrischend, etwas zu lesen, was in der Vergangenheit spielt.
Doch nicht nur in Paris spielt der Roman. Es geht von London über Frankreich und sogar bis Deutschland hinein! Dadurch ist eine Bewegung im Buch, die keine Langeweile aufkommen lässt.
Die Orte und Fabelwesen, die Ralf Isau zwischendurch mit in seinen Roman nimmt, wirken überhaupt nicht fehl am Platz und sind eine tolle Abwechslung.

Arian ist eine Figur, wie sie nicht in jedem Buch zu finden ist. Er hat einen starken Charakter, der über das ganze Buch erhalten bleibt. Er ist geduldig, klug und höflich. Seine Eigenschaften mit Illusion und dem Körpertauschen ist für ihn Anfangs noch etwas fremd und er muss erst ein wenig darüber lernen. Ich konnte seine Gefühle verstehen und hätte genauso reagiert. Ich meine, wer tauscht einen Körper freiwillig, wenn ein anderer dabei stirbt? Am Anfang hatte ich noch ein paar Schwierigkeiten mich in ihn hineinzuversetzten, was aber im Laufe des Buches nachgelassen hat. Trotzdem konnte ich nicht so eine gute Verbindung zu ihm Herstellen, wie bei anderen Figuren.
Die andere Protagonistin - Mira - ist sehr sypathisch und konnte mich von Anfang an überzeugen. Auch Morpheus war - trotz seinen Handlungen - eine wirklich sehr interessante Nebenfigur. Es gibt mir Rätsel auf, wie er die Pläne von Ikela und Arian durchschauen konnte oder nach dem Fall von der Klippe überlebt.
Auch alle anderen wie Xix, Salome, Tobes, Charlotte und viele weitere, haben einen ausgeprägten Charakter.

"Die Masken des Morpheus" ist ein Roman, der sich in seiner originellen Handlung, Schreibart, Handlungszeitpunkt sehr gut beweisen konnte. Trotzdem finde ich dieses Buch nicht so gut, wie die vorherigen Jugenbücher von Ralf Isau, weil mir der springende Punkt gefehlt hat, der in den vorherigen Büchern da war.
4 1/2 von 5 Monden

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